Künstler Herbert Muckenschnabl hat ihn restauriert - Feier zur Wiedereröffnung der Schönangerer Kapelle am 21. Mai 2017
Von Ursula Langesee
Der von Herbert Muckenschnabl restaurierte Flügelaltar aus der Dorfkapelle ist wieder zurück. Bei einem inoffiziellen Termin überzeugten sich am Montag Pfarrer Kajetan Steinbeißer, Bürgermeister Alfons Schinabeck, Inge und Herbert Muckenschnabl, Kapellenvereinsvorsitzender 2. Bürgermeister Michael Segl, 2. Vorsitzender Wolfgang Heyn und Kassiererin und Mesnerin Liesi Kolars vom gelungenen Werk. Am 21. Mai wird die Wiedereröffnung der Kapelle offiziell gefeiert.
Vor 22 Jahren hatte der Maler, Druckgrafiker, Zeichner und mittlerweile pensionierte Kunstpädagoge Herbert Muckenschnabl den Flügelaltar und die gesamte Inneneinrichtung für die Kapelle geschaffen. Damals war das Kirchlein, das 1874 dem Hl. Josef geweiht worden war, letztmals renoviert worden.
Die Feuchtigkeit in dem Kirchlein hatte dem Flügelaltar geschadet. Überall hat sich Schimmel angesetzt. Mit der Gemeinde Neuschönau, der das 170 Jahre alte sakrale Gebäude gehört, wurde vereinbart, dass der Künstler selbst den Schaden behebt und kein Restaurator eingeschaltet wird. Das gab Muckenschnabl auch die Gelegenheit, die flächige Gestaltung motivisch zu verändern.
Der Flügelaltar zeigt in seiner Werktagsansicht (geschlossene Flügel) "Josef, den Zimmermann", bei der Arbeit in seiner Werkstatt, beobachtet von Jesus, Maria und Jakobus und bei geöffnten Flügeln (Sonn- und Feiertagsansicht) die "Ruhe auf der Flucht".
Im Ursprungsbild von 1995 ging es Muckenschnabl neben der Darstellung des Hl. Josef als Schutzpatron der Kapelle um die heilige Dreifaltigkeit mit einem dreieckigen "Auge Gottes" und Josef , der sich schützend über Maria mit dem Kind im Arm beugt, als oberer Spitze der Dreieckskomposition.
"Bei der Restaurierung bin ich von diesem Aufbau abgewichen. Jetzt habe ich Josef als Beschützer seiner kleinen Familie in der Körperhaltung stärker betont. Die Gesichter zeigen Mimik. Der Faltenwurf in den Gewändern, die Blätter an den Bäumen, die sich wie ein Dach über die heilige Familie wölben... alles wirkt nicht mehr so starr und stilisiert, sondern ist jetzt angelegt, mit dem Betrachter zu kommunizieren". erklärt der Restaurator.
Auf der Rückseite des Flügelaltars hat er diese motivische Veränderung im Vergleich zum Ursprungsbild in einem Text festgehalten. Dazu das Datum der Fertigstellung:18. April 2017.
Statt der Ölfarben hat Muckenschnabl jetzt Acrylfarben verwendet, weil diese elastischer sind und nicht so leicht reißen, wenn das Holz wegen der unterschiedlichen Temperaturen und Feuchtigkeitswerte arbeitet. Eine Schlussfirnis versiegelt das Werk und verleiht ihm einen matten Glanz.
Damit sich künftig kein Schimmel mehr ansetzen kann, hat der Kapellenverein mit seinem 1. Vorsitzenden Vizebürgermeister Michael Segl einen Luftentfeuchter angeschafft, der unauffällig unter einem nachtblauen Pannesamttuch "arbeitet".
"Beim Kapellenverein ist die Kapelle in besten Händen", lobte Bürgermeister Schinabeck. Er bedankte sich herzlich bei Muckenschnabl für die unentgeltliche Arbeit. "Wir sind froh, dass wir Dich haben". Diesem Dank schloss sich auch Segl an und Pfarrer Steinbeißer schenkte der Familie Muckenschnabl "kleine Tropfen Trost" in Form von zwei Flaschen Rotwein.
Kapellenfeier mit Gottesdienst
Die Wiedereröffnung der Kapelle St. Josef und zugleich ihr 170. Jubiläum wird am Sonntag, 21. Mai, gefeiert. Der Gottesdienst mit Pfarrer Kajetan Steinbeißer und musikalischer Umrahmung durch eine kleine Besetzung der Blaskapelle Neuschönau beginnt um 11.30 Uhr. Nach dem Gottesdienst geht es zum Mittagessen, zu Kaffee und Kuchen ins Feuerwehrhaus. Der Erlös aus der Feier ist für den Kapellenverein bestimmt.
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