Herbert Muckenschnabl, Ausstellung in Regensburg HfKM 2023 von Peter Glotz, kultur spektrum
Schönheit und Harmonie
In Herbert Muckenschnabls Malerei verbindet sich archaische Einfachheit der Formenkomposition mit einer arifiziellen, hochentwickelten Farbgebung von besonderer Ausstrahlung.
Der Betrachter mag beides ganz einfach auf sich wirken lassen, dann ist es recht.
Doch lohnt es sich vielleicht, nachzuforschen, wo die Quellen liegen könnten und wie es zu dieser Zusammenfügung kam – gefügt wie ein Bauwerk, gefügt wie die nach unsichtbarer Gesetzmäßigkeit gestaltete Fuge in der Musik.
Zu bauen, Gebäude zu errichten, ist eins der elementarsten Grundbedürfnisse des Menschen. Man sehe sich nur an, wie Kinder beim Spiel mit Bauklötzchen selig sind. Der Antrieb ist keineswegs primär, ein Dach über dem Kopf zu haben, denn dann dürften nur praktische Überlegungen eine Rolle spielen, anstatt, wie es der Fall ist, die Faktoren Schönheit und Harmonie. Vielmehr ist bauen die direkteste dem Menschen zugängliche Weise, Geist in Materie umzuwandeln.
Von zwei Männern des 20.Jahrhunderts, die beide nichts vom Handwerk des Bauens verstanden, ist verbürgt, dass ihnen dennoch die hintergründigen Gesetzmäßigkeiten „zufielen“. Beide hatten einen stark meditativ geschulten Geist. Es sind Carl Gustav Jung, der sich am Zürichsee seinen „Turm“schuf, und Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie. Er wirkte als Architekt des Goetheanum in Dornach, indem er die Formen und die dazu in engstem Bezug stehenden Farbgebungen entwarf und verwirklichte.
So gut wie alles, was der Mensch baute bis etwa zum Beginn des 20.Jahrhunderts, hat die Schönheit harmonischer Gliederung. Wir nehmen sie auf über die Linien und plastischen Tiefen, die wir sehen, aber wir ahnen nicht, dass sie sich jenseits unserer Bewußtseinsgrenze mit unseren individuellen Archetypen vereinigen.
Ein Gefühl der Vertrautheit steigt auf.
So erschaffen wir jedes Bauwerk, das wir betrachten, neu.
Auch die Natur „baut“, und zwar auf eine herrliche und vollkommene Weise, die uns tiefste Bewunderung abnötigt. Ein Vorgang, der sich angesichts von Bildern wie diesen gleichfalls einstellt.
Jetzt ist der Bogen zur Malerei geschlagen. Damit ist ungefähr umrissen, wo die Arbeiten Herbert Muckenschnabls anzusiedeln sind. Er „baut“ seine Bilder. Oder: Er lässt zu, dass sich seine Bilder aus seinen archetypischen Vorstellungen heraus aufbauen. Formen und Farben werden ihm verfügbar und wollen zur Geburt gebracht werden.
Max Beckmann sagt:“ Das Unsichtbare sichtbar machen durch die Realität“. Das mag, fährt er fort“ vielleicht paradox klingen, es ist aber wirklich die Realität – die das eigentliche Mysterium des Daseins bildet.“
Herbert Muckenschnabls Formen haben Allgemeingültigkeit und verwandeln sich doch unter dem Blick des Betrachters ganz individuell. Ihre bewusst gewählte, scheinbare Zweidimensionalität lässt sich ohne große Schwierigkeiten von uns allen erweitern: Wer mit den Bildern Zwiesprache aufnimmt, wird spüren, wie sich die Formen als pulsierende Schwingungen fortsetzen.So wird der Künstler zum Mittler für das Unsichtbare, Subjektive, wird zu einem, der Mut macht und Hilfestellung gibt für jene, die sich gleich ihm auf den Weg machen wollen zu ihrem Selbst.
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